Herzlich Willkommen auf der Homepage der Ärztegesellschaft Baselland.
Die Ärztegesellschaft Baselland (AeG BL) ist der Berufsverband der im Kanton Basel-Landschaft tätigen Ärztinnen und Ärzte. Unsere knapp tausend Mitglieder sind als Ärztinnen und Ärzte in einer Praxis oder in einem Spitalbetrieb tätig.
Die Ärztegesellschaft setzt sich für die Interessen der Ärztinnen und Ärzte im Kanton Basel-Landschaft ein.
Positionspapier zur Zukunft des Kantonsspitals Baselland (KSBL)
Synapse
Ernährung zwischen Politik, Prävention und Praxis
Liebe Leserinnen, liebe Leser
Am 13. August 2025 hat der Bundesrat die Ernährungsinitiative zur Ablehnung empfohlen. Die Ziele – mehr pflanzliche Lebensmittel, höhere Selbstversorgung, Schutz der Wasserressourcen – seien in der Frist nicht realistisch. Unabhängig vom politischen Ausgang bleibt die Frage:
Wie gehen wir gesellschaftlich, medizinisch und persönlich mit Ernährung um?
Public Health Swiss zeigt, dass Ernährung weit über individuelle Entscheidungen hinausgeht. Der Verband setzt in seiner Mehrjahresplanung 2025–2028 auf gesunde und nachhaltige Ernährung mit
politischem Einfluss, interprofessionellem Austausch und dem «One Health» Ansatz. Ernährung wird als gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstanden, mit zentraler Bedeutung für Prävention
und Nachhaltigkeit.
Prävention muss aber auch in den Praxen ankommen. Das Programm PEPra bietet Fortbildungen für Ärztinnen, Ärzte und Praxisteams und zeigt, wie sich Ernährung im Alltag verankern lässt. Teams können so Patientinnen und Patienten wirksamer unterstützen, etwa bei der Verhaltensänderung. Die Botschaft: Prävention funktioniert, wenn Strukturen da sind und alle an einem Strang ziehen. Währenddessen bleibt die ärztliche Ausbildung hinter den Anforderungen zurück. Ernährungsmedizin ist im Curriculum bis heute marginal. Der Zusammenhang bleibt offensichtlich: nichtübertragbare Krankheiten (NCDs) sind heute die führende Todesursache, und Ernährung zählt zu ihren wichtigsten beeinflussbaren Risikofaktoren. Eine stärkere Verankerung im Studium wäre nicht nur von grossem Nutzen für Patientinnen und Patienten, sondern könnte jenseits einer rein symptomorientierten Medizin auch das ärztliche Selbstverständnis stärken.
Ein Blick auf Kinder und Jugendgesundheit verdeutlicht, wie entscheidend frühe Prävention ist. Heute sind Programme koordinierter, doch die Umsetzung bleibt oft vom Engagement Einzelner abhängig. Immerhin: Die Übergewichtsprävalenz bei Primarschulkindern konnte stabilisiert werden; ein Erfolg, der aber institutionelle Verankerung braucht.
Wo Prävention versagt, steigt der Druck auf die Therapie. Adipositasbehandlungen mit GLP 1 Analoga eröffnen zwar neue Möglichkeiten, sind aber von Bürokratie, Kosten und Wartezeiten geprägt. Statt Prävention konsequent zu fördern, verlagern wir die Verantwortung in die kurative Medizin, was zu hohen Belastungen für Patientinnen, Patienten und Ärztinnen führt.
Zum Schluss ergänzt ein persönlicher, subjektiver Erfahrungsbericht zu IgG vermittelten Nahrungsmittelunverträglichkeiten die Perspektive der Betroffenen. Er zeigt, wie schnell medizinische Dogmen den Dialog blockieren, und erinnert daran, dass neben Studien auch persönliche Evidenz zählt. Welche Rolle darf Erfahrung neben Studien einnehmen? Wie lässt sich Prävention in einem föderalistischen System institutionalisieren? Und wo liegt die Grenze zwischen Politik, ökonomischem Druck und ärztlicher Verantwortung?
Ernährung ist nicht nur Nebenschauplatz, sondern essenzieller Teil von Heilung, Lebensqualität und vor allem Primärprävention – und vielleicht auch ein wichtiger Beitrag zur Sinnstiftung im medizinischen Beruf.
Mona Dean
Diplomierte Ärztin, Mitglied Redaktion
Synapse
In dieser Ausgabe, genau vor einem Jahr, standen im Editorial folgende Sätze:
«Unser Gesundheitswesen steht vor drei grossen Herausforderungen: Erstens ein Fachkräftemangel, verknüpft mit einem zunehmenden Mangel an Medikamenten, Impfstoffen und Medizinalprodukten. Zweitens eine überbordende, stetig zunehmende Bürokratie, welche den Fachkräftemangel zusätzlich verschlimmert und das Gesundheitswesen teurer und ineffizienter macht. Drittens die Bewältigung eines Strukturwandels zu mehr ambulanten Behandlungen.»
Abgesehen von der Annahme von EFAS sind die Probleme mitnichten gelöst. Zölle, militärische Konflikte und weitere globale Unsicherheiten werden für die Versorgung mit Medikamenten und Medizinalprodukten sicher nicht förderlich sein. Von europäischer Seite wurde deshalb hinsichtlich Medikamentenversorgung politisch eine Initiative lanciert. Wo steht die Schweiz?
In dieser Ausgabe geht es um den Fachkräftemangel. Die Anzahl Ausbildungsplätze erhöhen ist das eine. Woher nehmen wir die zusätzlichen Dozierenden oder die Räume? Die Spitallandschaft befindet sich im Umbruch. Wo werden wir noch wie viele Weiterbildungsstellen haben? Werden auch Arztpraxen entsprechende Mittel erhalten wie die Spitäler, um die negativen Auswirkungen in gewissen Fachgebieten zu lindern? Auch müssten sich gewisse Fachgesellschaften selber an der Nase nehmen: In Zeiten von Fachkräftemangel ist es nicht weise, den jungen Kolleginnen und Kollegen immer noch mehr Auflagen zu machen, Steine in den Weg zu legen und den ganzen Prozess zu verkomplizieren. Die Dauer für die Titelerteilung spricht Bände, auch wenn hier noch weitere Faktoren reinspielen. Zu guter Letzt gibt es noch ganz aus der Zeit gefallene Vorschläge, welche in unzulässiger Weise Forschungskosten auf die Kosten der Lehre respektive der Ausbildung umlegen.
Es sind Vorschläge, an denen demografische Entwicklungen und die Feminisierung des Berufs spurlos vorbeigegangen sind und die völlig falsche, negative Anreize aussenden.
Mit all diesen Ansätzen lösen wir aber ein Hauptproblem nicht: Wie halten wir die Fachkräfte im Beruf? Die jungen Kolleginnen und Kollegen arbeiten weiterhin sehr intensiv und lange, sie verdienen pro Arbeitsstunde auch nicht fürstlich. Was aber im Gegensatz zu unserer damaligen Zeit das System zum Kippen bringt, sind die Arbeitsinhalte. Im Zentrum steht zunehmend das Papier resp. das Online-Dokument und immer weniger der Patient und die klinische Tätigkeit. Abgesehen davon, dass dies der medizinischen Versorgungsqualität nicht förderlich ist, hätten wir für diese Art von Arbeit Medizin studiert oder den Pflegeberuf ergriffen? Mit anderen Arbeitsinhalten würde wohl nicht ein Drittel schon während der Weiterbildung ans Aufhören denken. Das Problem wird sich nur gemeinsam lösen lassen: Leistungserbringer, Bund, Kantone, Versicherer stehen gemeinsam in der Verantwortung. Ein konstruktiver Dialog und partizipativ entwickelte Massnahmen sind notwendig. Patientinnen und Patienten werden es uns danken.
Im Namen der Redaktion der Synapse wünsche ich Ihnen eine anregende Lektüre.
Dr. med. Carlos Quinto
MPH, Mitglied Synapse-Redaktion
Kampagne
Ärzte und Patienten – miteinander, füreinander
Das Parlament plant Gesetzesvorlagen, welche die Versorgung von Patientinnen und Patienten gefährden. Dagegen wehren sich zahlreiche kantonale Ärztegesellschaften mit einer politischen Kampagne – auch die Ärztegesellschaft Baselland.
Mitglied bei der
Ärztegesellschaft Baselland werden
Wenn Sie gedenken, im Kanton Baselland berufstätig zu werden, sei es in eigener Praxis oder in einem Anstellungsverhältnis, können Sie bei uns Mitglied werden. Wir verstehen uns als Interessevertretung der Ärztinnen und Ärzte in unserem Kanton.